Wege am Campus

Ich zuckte wieder mit den Schultern "Wenn Kerle was von mir wollen, wäre es ja selten dämlich mir sowas ins Gesicht zu sagen und die Weiber die denkens meist nur" sagte ich wie beiläufig. "Man hatte halt auch Angst vor mir" sagte ich nicht gerade Stolz, ich war zu dem Zeitpunkt unberechenbar gewesen und habe auch bei falschen Worten getötet. So der Fakt. "Ich glaube das kann ich gerade so gelten lassen" sagte ich grinsend und betrachtete dabei das leuchten in seinen Augen neidisch. Ich hörte mir seine Erwiderung schweigend an, schüttelte dann aber den Kopf "Momentan schon" kommentierte ich schlicht. Bei seinen nächsten Worten bekam ich mich nicht mehr ein vor lachen. "Hast also auch keine Kontaktängste mit Männern?" fragte ich ausgelassen und kriegte mich bei dem Bild von Ares und Usher im Kopf gar nicht mehr ein. Wobei ich bezweifelte das die beiden was miteinander am Hut hatten, aber dieses Bild konnte ich gerade für meine Stimmung super gebrauchen. "Echt?" fragte ich versucht zweifeld nach, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte. "Wunderbarer Körper also ja? Ego bis zum Himmel" zog ich ihn auf. Er setzte sich schließlich neben mich und Shit... Ging es nur durch meine Gedanken als er neugierig nachfragte. "Das ist momentan so eine Sache..." zögerte ich leicht, denn er kam mir nicht vor als würde er nicht durchschauen wenn ich log "ich bin gerade in einer Phase von Selbsterkenntnis und da wäre das nicht förderlich wenn ich es tuen würde" sagte ich dann mit voller Wahrheit. War ich aber mittlerweile so abgestumpft das ich nichtmal meinem Handgelenk wirklich beachtung geschenkt hatte? So betrachtete ich es eine Weile und fragte mich wie lange das mit dem normalen heilen dauern würde.

Ich lächelte ihn an "Nein, die hast du schon auf Null gesetzt als du hier aufgetaucht bist" sagte ich mit einem zwinkern. Ich ging auf ihn zu und strich mit einem Finger seine Brust entlang, von oben nach unten. Irgendwie zog mich die Energie die er ausstrahlte dann doch an, dabei sah ich zu ihn auf "denn du stinkst aus jeder Pore und das ist mehr als abturnend" sagte ich und drückte ihm wegschiebend gegen die Brust während ich einen Schritt zurück ging. An ihm hatte ich nun wirklich kein Interesse. Er sah umwerfend aus, aber ich hatte an die Sporthalle vorhin denken müssen, als ich Ares berührt hatte, das war ein viel intensiverer anderer Drang gewesen. Was ich immernoch nicht durchschaute. Ich knabberte wieder beim nachdenken leicht auf meiner Unterlippe rum. überlegend was ich am besten erzähle. "Weil es momentan seeehr viele gibt die mich tot sehen wollen" antwortete ich dann ganz pragmatisch mit der Wahrheit und versuchte es mit einem schulterzucken abzutun, ich war immerhin eine Verräterin. Er hatte es immerhin noch nicht versucht, war doch mal ein nicht ganz so schlechtes Zeichen oder? Außerdem war er dafür viel zu sehr auf sich selbst fixiert. Ich kriegte mich vor lachen nicht mehr ein, bei dem abstrakten Bild vor meinem inneren Auge "Ich habe nicht von schwul geredet... Nur von * nicht gerade wählerisch was das Geschlecht angeht*" merkte ich prustend an. "Tschuldige, aber die Bilder vor meinem inneren Auge sind gerade unbeschreiblich" erklärte ich mein Verhalten. Schließlich beruhigte ich mich dann aber wieder. Ich hatte mich schon länger nicht mehr so frei gefühlt, im moment spielte gerade nichts eine Rolle und ich genoss es in vollen Zügen. Keiner rieb mir irgendwas unter die Nase. Wir saßen und sahen uns dabei in die Augen, allerdings wurden meine groß als er meinte er verstünde. "Nicht ganz" antwortete ich leise und sah ihn leicht verwirrt an, als er begann und wieder abbrach. Ich legte meine Hand wieder auf seine Brust und lächelte ihn dankbar an. "Das ist sehr lieb von dir und für das Angebot danke ich dir, aber nein, lieber nicht" sagte ich ebenfalls mit einem lächeln in der Stimme. Denn das Angebot war unbezahlbar gewesen und es kostete viel überwindung es abzulehnen, denn mein Dämon war richtig heiß darauf.

Fragend zog ich eine Braue hoch, als sie sagte, dass meine Chancen bereits auf Null waren, als ich hier aufgetaucht hatte. Dabei kam sie zu mir und strich mit den Fingern über meine Brust. Ich hielt ihr Handgelenk fest, ehe sie weiter runter konnte. "Das sind die Nebenwirkungen meines Jobs." zuckte ich grinsend mit der Schulter. Dafür entschuldigen würde ich mich bestimmt nicht. Ich ließ sie gewähren, als sie mir gegen die Brust drückte, ließ ihre Hand los und ging einen Schritt zurück, was sie ebenfalls tat. Auf meine Frage begann sie wieder auf ihrer Unterlippe herum zu knabbern. "Ich gehöre aber nicht dazu. Ich könnte eher sagen, 'Willkommen im Club'." erwiderte ich mit schräg gelegten Kopf. "Wir Überläufer müssen zusammen halten." fügte ich hinzu und ließ die Worte so in der Luft hängen. Jetzt war es an ihr, was sie daraus machte. Schließlich hatte ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich ihr nicht an den Kragen wollte und an ihrer Seite stand, sollte es zu einem Übergriff kommen. Schnaubend schüttelte ich den Kopf, weil sie noch immer lachte. "Ich bin sehr wählerisch. Nicht jeder bekommt die Gunst meiner Gesellschaft. Und bei Männern bin ich noch wählerischer." antwortete ich ernst, wobei ich mir ein grinsen doch nicht verkneifen konnte. Doch begann ich auch leise zu lachen und schüttelte mir den Kopf. "Ich kann es mir gut vorstellen." amüsierte ich mich nun auch. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, wurde die Stimmung wieder ernster und ich sah sie einfach nur einen Moment an. "Vielleicht verstehe ich besser als du dir vorstellen kannst." zuckte ich leicht mit der Schulter, ließ es aber so stehen, erklärte nichts und würde es auch nicht tun. Sollte sie selber raus bekommen, wie gut ich das ganze verstand. Ich machte ihr nach kurzem zögern ein Angebot, worauf ihre Augen groß wurden. Doch lehnte sie ab, während ihre Hand auf meiner Brust lag und sie mich anlächelte. "In Ordnung." murmelte ich kurz nickend und nahm ihre Hand, die auf meiner Brust lag. Diese legte ich auf ihr Bein zurück und sah ihr dabei tief in die Augen. "Versuchst du gerade zu sehen, wie weit du selber gehen kannst?" hakte ich mit hoch gezogener Braue nach. Ich war ja nicht doof, ich wusste, dass jeder Dämon auf meine Lebensenergie ansprang. Sie war nicht die erste, doch sie war die erste, die nicht versuchte mich zu überwälltigen um sie mir zu rauben. Ich musste demnach nur eins und eins zusammen zählen, schwer war das wirklich nicht.

Er hielt meine Hand fest, ehe sie weiterwandern konnte. "Nebenwirkungen die wie Neonschilder leuchten" amüsierte ich mich, drückte schließlich gegen seine Brust und trat einen Schritt zurück. Ich war gerade schwer damit beschäftigt meine Überraschung zu verbergen und ganz traute ich der Sache immernoch nicht, deswegen schüttelte ich den Kopf "Nein, nicht willkommen im Club" lehnte ich dann ernst ab. Es konnte gut möglich sein, dennoch unterschieden wir uns, denn ich sah Ares nicht um ihn herumflattern wie eine lästige Fliege. "Ich bin nicht *Gut* und werde es so schnell auch nicht sein, also pass lieber auf was du sagst" gab ich ihm nun meinerseits zu verstehen und verschloss mich somit vor ihm, denn prinzipiell hatte ich mich noch nicht entschieden. Ich war immernoch weit davon entfernt auf der richtigen Seite zu stehen. Ich hob anmerkend einen Finger "Aber es gibt Männer" beharrte ich und zog ihn so weiter auf. Ich seufzte und ließ seine Worte so stehen, denn irgendwie wollte ich nicht das noch jemand auf verständnis beharrte, irgendwie nervte mich das. Ich wollte etwas lockereres und nicht dieses gequatsche. "Ein Inkubi der nicht gerne angefasst wird, das ich das nochmal erlebe" sagte ich amüsiert als er meine Hand entfernte. "Wenn ich das versuchen würde, wie weit ich gehen könnte, wäre das eine ziemliche Dummheit und würde nicht gut enden" kommentierte ich schlicht und das erste Mal wanderte mein Blick wieder in Richtung Tor das vom Gelände hinausführte und ich dachte nicht das erste Mal an Flucht, in mein altes Leben das ich eigentlich nicht mehr wollte. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe" sagte ich leise und nachdenklich. Denn seine Gegenwart machte mich irgendwie fertig, auch wenn sie mich gleichzeitig auch etwas ablenkte. Man könnte auch meinen, das ich gerade den ziemlichen drang hatte, wieder davonzulaufen... Und so stand ich in einer geschmeidigen Bewegung auf, um genau das zutun.

Zustimmend nickte ich. "Japp so scheint es." stimmte ich ihr zu. Überrascht zog ich eine Braue hoch, als sie mich wissen ließ, dass wir nicht im gleichen Boot saßen. "Danke für die Warnung." sagte ich schlicht, auch wenn sie mich nicht hinters Licht führen würde. Das gerede was sie gerade von sich gab, kam mir sehr sehr bekannt vor. Nur war es bei mir schon ein paar Jahre her gewesen. Also ließ ich sie in dem Glauben, dass ich von nun an aufpassen würde. Diskutieren mit einer Dämonin? Lieber nicht! "Es GAB Männer. Derzeit aber nicht." seufzte ich, damit sie das Thema fallen ließ. Sie konnte sich wirklich fest beissen, wenn sie etwas für sich interessantes hatte. Leise lachte ich. "Es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht gern angefasst werde. Ich werde sehr sehr gern angefasst, das liegt in meiner Natur. Aber es ist jetzt einfach nicht richtig." antwortete ich ihr ehrlich und zuckte mit der Schulter um es abzutun. "Warum tust du es dann? Meine Chancen sind doch schließlich auf Null gesunken, also liegt es definitiv nicht daran." sah ich sie fragend an. "Schade." murmelte ich, da sie schon gehen wollte. "Langsam hab ich angefangen Spaß mit dir zu haben." neckte ich sie. Als sie sich erhob, tat ich es ihr nach, doch griff ich nach ihrem Oberarm und hielt sie zurück, bevor sie einfach davon gehen konnte. "Wie wärs, treffen wir uns später und machen die Gegend unsicher? Vielleicht stehen meine Chancen besser, wenn ich frisch geduscht bin." zog ich fragend eine Braue hoch und sah auf sie hinab. Ihren Arm hielt ich noch immer fest.

Ich verdrehte die Augen "Ich bin zwar blond, aber nicht gehirnamputiert, sag doch einfach das du auf meine Worte pfeifst. Und eigentlich lieber * Ja Ja* gesagt hättest" seufzte ich frustriert. Denn das er mich kein bisschen ernst genommen hatte, hatte ich seh wohl gemerkt und das ärgerte mich. Ich hob abwehrend die Hände "Schon gut schon gut, also keine Männer" sagte ich resignierend, ohne es wirklich ernst zu meinen. Dann sah ich ihn aber fragend und ein bisschen neugierig an "heißt, wenn ich dich mit sexuellen absichen anfassen würde, wäre das etwas anderes?" fragte ich wirklich interessiert. Ich spielte ein bisschen mit meinen Händen um auf eine passende Antwort zu kommen "Das war alles eher unbewusst" gestand ich ihm und eigentlich auch mir, der Impuls war von meinem Dämon gekommen, nicht von mir und das erschreckte mich zutiefst. Ich stand schließlich auf und blieb aber erstmal stehen "ebenso" sagte ich mit einem leichten lächeln aber noch bevor ich gehen konnte fasste er nach meinem Oberarm und hielt mich zurück, das mich vor überraschung leicht zusammenzucken ließ. Ich sah ihn fragend an "Das geht nicht, tut mir leid" sagte ich ehrlich "ich... ach vergiss es" sagte ich leise und schüttelte den Kopf. "Bitte lass mich los" sagte ich stattdessen mit einem leichten zittern in der Stimme, denn es war mehr als unangenehm wenn er mich berührte und ich bekam es mit der Angst zutun. Der Tag hatte einfach furchtbar an meinen Kräften gezehrt.

Nun sah ich sie breit grinsend an und meine Augen funkelten wieder mal. "Du hast mich durchschaut. Sehr gut. Also tun wir jetzt einfach so, als hätte ich 'ja ja' gesagt." amüsierte ich mich und grinste noch immer. Doch zog ich eine Braue hoch, als sie die Hände hob. "Hey, jetzt hören sich deine Worte nach einem 'ja ja' an. Also tu nicht so, als würdest du es ernst meinen, was du sagst." zog ich sie leise lachend auf. Kurz überlegte ich auf ihre Frage. "Ich habe keine Ahnung. Möglich wäre es, wobei ich es bezweifel. Ich denke es liegt an dir. Es fühlt sich einfach falsch an." sagte ich überlegend. "Unbewusst? Du wolltest jemand anderen anfassen und ich war der Glückliche der gerade anwesend ist, oder du hattest keine Kontrolle darüber was deine Hand tat?" hakte ich nach und sah sie nun meinerseits sehr neugierig an. Wir waren aufgestanden, doch hielt ich sie am Arm zurück, bevor ich sie fragte, ob wir uns später treffen könnten. "Du hast schon eine Verabredung? Verstehe. Dann also Morgen?" fragte ich grinsend nach und als ich ihre zitternde Stimme hörte, ließ ich sie los, blieb aber dennoch dicht bei ihr stehen. "Du siehst blass aus, alles okay?" hakte ich nach und sah ihre Augen forschend an.

"Honey... Ja Ja heißt leck mich und glaub mir, darauf bin ich gerade wirklich nicht heiß" zog ich ihn nun meinerseits auf. Er zog allerdings eine braue hoch, als ich meine Hände hob "Ja, Ja" sagte ich nur amüsiert. "Dann sind wir ja jetzt quitt" merkte ich lächelnd an. Ich runzelte die Stirn als er mir eher überlegend antwortete "Du weißt echt, wie man eine Frau aufbaut, indem man ihr sagt das sich ihre Berührungen falsch anfühlen" sagte ich dann doch leicht zickig, das war wirklich nicht gut fürs Ego gewesen. Als er nachhakte hätte ich meinen Kopf liebsten auf einen Tisch geknallt immer und immer wieder, im Geiste tat ich das auch. "Beides..." gestand ich meine dummheit. Was für eine Idiotin ich doch war. Ich hatte wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun und so stand ich auf, damit ich nicht noch mehr so einen Unsinn veranstaltete. Doch er hielt mich am Arm zurück, er ließ mich aber los als meine Stimme zitterte "Okay, morgen" sagte ich dann, denn ich bezweifelte das er einer von denjenigen war, der vor einem Ja ruhe geben würde "Wo?" fragte ich noch. Hey dieses treffen könnte auch ein wunderbares Training für mich darstellen, immerhin war seine Anwesenheit eine Herausforderung. Auf seine Frage schüttelte ich den Kopf "Nein, nichts ist okay... Ich sollte jetzt wirklich lieber gehen" sagte ich nun auch körperlich zitternd, ich brauchte dringend eine Mütze Schlaf, mein Energielevel sank gegen null.

"Bist du nicht? Verdammt, jetzt hatte ich wirklich Hoffnungen." murmelte ich gespielt niedergeschlagen. Doch dann zog ich sie auf, wobei sie amüsiert antwortete. "Gerne, ziehst dich schon mal aus und mach es dir bequem." neckte ich sie weiter, ich konnte es einfach nicht lassen. "Vielleicht beim nächsten mal." zwinkerte ich ihr zu. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie zickig wurde. "Ich wollte dich nicht aufbauen, kleine Zicke. Ich habe nur versucht dir zu sagen, warum ich es nicht richtig finde, wenn du mich so anfasst, wenn es dir eh nichts bedeutet." erwiderte ich ernst. Doch hakte ich nach, wie sie ihre Aussage gemeint hatte. "Hatte ich mir fast gedacht. Und dann zickst du noch rum, wenn ich nicht will, dass du mich anfasst. Weib, du bist echt kompliziert." murmelte ich. Ich ließ nicht locker und schließlich gab sie doch noch nach. "Hier?" schlug ich ihr vor, doch fragte ich sie kurz darauf, ob alles okay sei. Sie war ziemlich blass geworden, was mich beunruhigte. "Komm ich bring dich auf dein Zimmer, du schaust aus, als würdest du gleich zusammen klappen." sagte ich schlicht und schob sie bestimment in die Richtung in die wir mussten. Ich lief neben ihr, damit ich sie sofort abfangen konnte, falls sich meine Befürchtungen bewahrheiten würden.

Ich lachte einfach nur und ging darauf nicht weiter ein. "Nein danke ich verzichte gerne" sagte ich amüsiert und schnaubte dann "Ich merk schon. Aber recht hast du, es würde mir rein gar nichts bedeuten" gab ich unumwunden zu. Ich streckte ihm leicht spielerisch die Zunge raus als er mich kompliziert nannte "Ich bin nicht kompliziert, bloß nicht allzu leicht zu entschlüsseln" zog ich ihn herausfordernd auf, immerhin war das ein kleiner Unterschied. Ich konnte es jemandem nämlich auch ganz leicht machen. Er ließ nicht locker und wir einigten uns schließlich darauf und morgen wieder zu treffen "Hier" bestätigte ich "und bitte ohne diesen Gestank" zog ich ihn auf, meinte es aber auch ernst. Ich versuchte mich leicht aber ohne nachdruck zu wehren "Das ist nicht nötig" versuchte ich mich schwach zur Wehr zu setzen. Allerdings hatte ich wirklich Schwierigkeiten mich auf den Beinen zu halten, dadurch wäre ich dumm gewesen, die Hilfe abzulehnen. Und so gingen wir in Richtung meines Zimmers.

Leise schnaubte ich. "Na toll, du nimmst mir auch jeden Spaß." murrte ich vor mich hin. "Halleluja!" rief ich aus, wobei ich meine Hände in die Luft warf, weil sie zugab, damit es ihr nichts bedeutete. Als wäre das so schwer gewesen. Hauptsache vorher mal rumgezickt. Weiber! "Wie auch immer, für mich ist es das gleiche." erwiderte ich Achselzuckend. Kurz lachte ich auf. "Ich denke, der Satz war überflüssig. Ich weiß was eine Dusche ist." grinste ich. Sie versuchte sich zu wehren, doch war sie dazu schon zu schwach. "Doch das ist es. Ende der Wiederrede." entgegnete ich rau und ließ nicht locker. Sie schwankte schon etwas und ich zog eine Braue hoch. "Ich bezweifel, dass du den Weg auf eigenen Beinen schaffst." stellte ich schlicht fest und rechnete damit, dass sie jeden Moment umkippte. Und so liefen wir langsam weiter um sie auf ihr Zimmer zu schaffen.

Ich hatte mir ein Teil von der Schule angesehen nachdem ich die Mensa verlassen hatte. Doch war ich nicht wirklich Anwesend, denn ich musste die ganze Zeit an Torik und den Kuss denken. Hatte das was zu bedeuten? Ich wusste es nicht. Selbst bei meinen Büchern holen war ich nicht wirklich Anwesend und so sauerte es ein wenig länger als nötig bis ich alles hatte. Als ich ein Blick auf die Uhr warf, erschreckte ich mich, denn ich hatte gar nicht wirklich mitbekommen, wie viel Zeit schon vergangen war. Torik würde bald kommen um mich abzuholen. Ich musste mich beeilen. Also lief ich schneller. Und dann passierte es ich knallte mit jemanden zusammen. Meine Bücher fielen mir aus der Hand und auch verlor mein Gleichgewicht. Innerlich bereitete ich mich schon auf den Aufprall vor, doch der kam nicht. Denn ich landete in den Armen eines anderen. "Danke schön." Brachte ich erschrocken hervor.

Nachdem ich einen Tisch für Tally und mich klar gemacht und schon mal ein Kino raus gesucht hatte ging ich in den Wald. Den Stundenplan hatte ich auf den Weg ins Zimmer mit genommen. Danach ging ich in den Wald, versteckte meine Klamotten und das Handy im Gebüsch und verwandelte mich. Sofort stellte sich ein gutes und sehr vertrautes Gefühl ein. Ich rannte und rannte, sprang auf Bäume und wieder runter, wälzte mich auf dem Boden und genoss die Stunden die ich auf vier Beinen verbrachte in vollen zügen. Schnell bemerkte ich, dass die Sonne schon tiefer stand, als ich erwartet hatte. Hatte wohl voll die Zeit vergessen. Und so sprintete ich zurück zu meinen Habseligkeiten. Ich verwandelte mich zurück, zog mir die Hose über und nahm Shirt und Schuhe in meine Hand. So lief ich zurück zum Campus. Jetzt musste ich mich wirklich beeilen, um es noch rechzeitig zu schaffen. Auf dem Weg zu dem Wohnheim traf mich der Schlag. Tally in den Armen eines anderen! Ein tiefes, bedrohliches und lautes knurren drang aus meiner Kehle. MEINS!! Meldete sich sofort meine innere Stimme und ich stürmte auf die beiden zu. Kurz bevor ich beide erreichte ließ ich meine Sachen fallen. Zeitgleich packte ich Tally und schupste den Kerl von ihr weg, während ich Tally an mich zog. "Lass deine Finger von meiner Frau, du reudiger Köter!" fuhr ich den Kerl knurrend an und schob Tally beschützend hinter mich. In dem Moment, wo ich es laut ausgesprochen hatte, war mir die Richtigkeit meiner Worte bewusst geworden! "Und jetzt mach, das du Land gewinnst, bevor ich mich vergesse." grollte es drohend in meiner Kehle. Auch meine Augen veränderten sich. Die Raubkatze saß dicht unter meiner Haut und wartete nur darauf zuzuschlagen. Mein Ausbruch war mir absolut nicht peinlich. Ich beschütze was mir gehört und Tally gehört MIR! Nur mir!!

Ich hatte die Zeit vergessen und so musste ich mich beeilen und rannte schon fast zurück zum Wohnhaus. Ich konnte es kaum noch erwarten, Torik endlich wieder zu sehen. Ich verstand mich gerade selber nicht. Doch knallte ich mit jemanden zusammen. Meine Bücher fielen zu Boden und auch ich verlor mein Gleichgewicht. Doch anstatt auf den Boden aufzukommen, landete ich in den Armen von jemand anderes. Erschrocken bedankte ich mich bei ihm. Noch nicht den Schock überwunden, hörte ich ein lautes und Gefährliches knurren und wurde auch schon von demjenigen weg gerissen, der mich Aufgefangen hatte. Ich fand mich in Toriks Armen wieder. Überrascht und auch Durcheinander sah ich ihn an. "Torik nicht." Versuchte ich ihn zu besänftigen. Doch schob er mich einfach hinter sich. "Jetzt hör doch erst einmal zu. Er hat mir nichts getan. Er hat mich aufgefangen als ich zu Boden gehen wollte." Seufzte ich und zog an seinem Arm, damit er mich an sah. Erst da bemerkte ich, dass er kein Shirt an hatte. Das er mich seine Frau nannte begriff ich nur langsam. Ich ließ meine Hand sinken und sah ihn mit großen Augen an. "Wie hast du mich eben genannt?" Brachte ich verblüfft hervor.

Tally sah mich überrascht aber auch durcheinander an, als ich sie von dem Typen weg gerissen hatte. Dass sie versuchte mich zu beruhigen, bekam ich nur am Rande mit und schob sie hinter mich, bevor ich den Köter anknurrte. Dieser zog sofort den Schwanz ein und trat mit erhobenen Händen den Rückweg an, während Tally wieder auf mich einredete und mir am Arm zog. Sie ließ ihre Hand wieder sinken und ich drehte mich langsam zu ihr um. Ihre Augen waren groß und ihre Stimme verblüfft. Ohne auf ihre Frage zu antworten, zog ich sie an mich und schloss die Arme um sie. "Meine Frau." raunte ich und atmete tief durch. Noch immer floss das Adrenalin durch meine Adern. Sie in den Armen eines anderen zu sehen, war der größte Schock den ich seit längerer Zeit erlebt hatte. "Geht es dir wirklich gut? Hat er dir auch sicher nichts getan?" fragte ich aber dennoch leise nach, obwohl sie mir schon gesagt hatte, dass es nicht so war. Ich musste es einfach noch mal hören. Dabei sah ich zu ihr hinab und strich sanft über ihr Gesicht.

Als Torik mich von dem anderen weg gezogen hatte, sah ich ihn überrascht und durcheinander an. Dennoch redete ich beruhigend auf ihn ein. Nachdem Torik ihn angeknurrt hatte und ihm gedroht hatte, zog der sich zurück und ich seufzte leise. Doch dann ließ ich meine Hand langsam sinken mit der ich ihn zu mir versucht hatte umzudrehen, also mir bewusst wurde wie er mich nannte. Da drehte er sich langsam zu mir um und zog mich in seine Arme. Auch ich legte meine Hände auf seinen Rücken und da raunte er mir zu, wie er mich eben genannt hatte. Tief sah ich ihm in die Augen. "Torik.." Brachte ich nur heraus und schüttelte leicht meinen Kopf. Ich konnte nicht glauben, dass er mich als seins bezeichnete. Sanft strich er über mein Gesicht und ich nickte auf seine Frage. "Ja mir geht es wirklich gut. Es ist nichts passiert." Versicherte ich ihm noch einmal. "Er hat mich aufgefangen als ich drohte zu stürzen." Erklärte ich ihm noch einmal. "Aber was machst du hier? Ich dachte du wärst schon in deinem Zimmer." Meinte ich immer noch leicht verwirrt. Mein Herz raste immer noch wie doof. Aber nicht nur wegen dem fast Sturz sondern auch weil Torik mich in seinen Armen hielt und mich als die seine nannte.

Ich hatte Tally in meine Arme gezogen als sich der Köter verzogen hatte. Auch sie legte ihre Arme um mich und ich raunte erneut 'meine Frau' während wir uns tief in die Augen sahen. Ich legte den Kopf schräg als sie nur meinen Namen sagte und dabei den Kopf schüttelte. "Du musst nichts sagen." murmelte ich und strich ihr sanft übers Gesicht. Auf meine Frage nickte sie. "Okay." war ich erleichtert, dass es ihr wirklich gut ging. Allerdings zog ich eine Braue hoch als sie weiter sprach. "Warum wärst du gestürzt? Was ist passiert?" hakte ich nach. Doch lachte ich dann leise auf. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du willst mich los werden." neckte ich sie. "Ich habe im Wald die Zeit vergessen. Aber warum bist du noch nicht in deinem Zimmer?" stellte ich ihr nun die Gegenfrage und ließ sie langsam los. Doch küsste ich noch kurz ihre Stirn. Dabei glitt mein Blick durch die Gegend und ich sah Bücher am Boden liegen. "Hier sieht es ja lustig aus." murmelte ich mit einem grinsen und bückte mich. Ich hob die Bücher auf und schnappte mir auch mein Shirt und meine Schuhe. Ich balancierte alles mit einer Hand und legte den anderen Arm um Tally. "Komm, lass uns hoch gehen. Wir sollten uns beide fertig machen." sagte ich, während ich sie langsam mit mir zog und sie zum Wohnheim führte.

Torik legte seinen Kopf leicht schief, als ich nur seinen Namen sagte und meinen Kopf schüttelte. "Ich... Du...Wir das geht doch nicht." Brachte ich schließlich heraus. Auch wenn er gesagt hatte, dass ich nichts sagen musste. Sanft strich er über mein Gesicht und diese Berührung tat wirklich gut. Ich versicherte ihm noch einmal, dass mir nichts passiert sei. "Weil ich nicht geachtet hatte wo ich hin lief und wir prallten zusammen und er fing mich einfach nur auf." Erklärte ich ihm was passiert war. Leise lachte er auf und neckte mich gleich. "N....nein das ist nicht wahr." Schüttelte ich gleich meinen Kopf. Niemals wollte ich ihn los werden. Nachdem er meine Frage beantwortet hatte, kam gleich die Gegenfrage und ich Atmete tief durch um mich wieder in den griff zu bekommen. "Ich habe die Zeit vergessen und im Sekretariat war es voll und ich wollte noch duschen bevor wir uns treffen." Zuckte ich mit einem lächeln die Schultern. Da hatten wir wohl beide die Zeit ein wenig vergessen gehabt. Ich sah mir genau wie Torik das Chaos um uns herum an. Ich musste leise lachen bei seinen Worten und sah ihm dabei zu, wie er alles aufhob. Als er damit fertig war, legte er seinen Arm um mich herum. "Ja das sollten wir." Stimmte ich ihm mit einem lächeln zu und ließ mich von ihm zum Wohnheim führen.