Die große Sporthalle

Wie der Name schon sagt, hier ist die Sporthalle.

Nachdem ich die Akte von Lilliana wieder zurück in mein Büro gebracht hatte, war ich schnell zu meiner Wohnung gegangen. Dort hatte ich meine Sportsachen angezogen und war kurz darauf auch wieder gegangen. Lilliana würde frühestens in ein paar Minuten auftauchen, also beeilte ich mich selber um in die große Sporthalle zu kommen. Als ich dort angekommen war, war wie zu erwarten niemand hier. Und so stellte ich mich in die Mitte der Halle und wartete auf Lilliana, während ich die große Uhr im Auge behielt.

Ich hatte einen kleinen Sprint zur Sporthalle eingelegt. In normalem Gang wäre ich wohl pünktlich gewesen. Das war aber nicht mein Vorsatz gewesen, also hatte ich mich gleich schonmal unterwegs warm gemacht und war 5 Minuten vor der Zeit da... Und damit wollte ich meinem Schulleiter ganz sicher nicht in den Hintern kriechen, nur meinen Standpunkt verdeutlichen.
Ich öffnete schließlich die Tür zur Sporthalle und trat vollkommen entspannt ein. "So schnell sieht man sich wieder" begrüßte ich ihn, ausnahmsweise auch mal wieder mit einem Lächeln. Er stand schon wie ein schlimmer Albtraum in der Mitte der Halle, sodass viele jetzt schon in Unruhe ausgebrochen wären, aber ich hatte keine Angst. Mittlerweile stellte ich mir diese Sache hier eher hochinteressant vor. Langsam ging ich also auf ihn zu und blieb erst relativ nah bei ihm stehen.

Ich sah, wie die Tür aufging und war nicht im geringsten davon überrascht, dass Lilliana wirklich pünktlich war. "Wie ich höre, bist du genau so erfreut wie ich es bin." antwortete ich ihr ein wenig aufziehend und ließ sie auf mich zu kommen. Sie zeigte keinerlei Angst und kam mir sehr nahe, bevor sie stehen blieb. Meinen Blick auf ihre Augen gerichtet, legte ich den Kopf leicht schräg. "Ich hoffe dir gefällt ein guter Kampf mit den Übungsschwertern." grinste ich sie an und holte meine Hände hinter dem Rücken hervor. In jeder Hand ein Schwert. Ich deutete mit einem Schwert auf sie und tippte mit der Spitze auf ihren Arm. "Du brauchst nicht nur mehr körperliche, sondern auch geistige Kondition." ließ ich sie wissen und tippte ihr nun an den Kopf. "Also wollen wir mal sehen, wie schnell du lernen kannst und ab welchen Punkt du an deine Grenzen stößt." sprach ich weiter und reichte ihr eins der Schwerter.

"Ohhh ja, ich platze fast vor Freude" ließ ich mich von ihm aufziehen und meine Augen funkelten amüsiert. Ja das hier konnte doch noch ganz spaßig werden. Ich hörte ihm aufmerksam zu und erwiderte seinen Blick ohne zu zögern. Dann breitete sich ein lächeln auf meinen Lippen aus. Oh, ein guter Kampf war immer drin, vorallem mit Dingen mit denen ich umgehen konnte. "Worauf du wetten kannst" sagte ich prompt "Oh shit, worauf sie wetten können" verbesserte ich mich schnell und musste leise über mich lachen. Kritisch betrachtete ich die Übungsschwerter und analysierte sie. Man sollte immer wissen, um was genau es sich handelte, um es einschätzen zu können. Er tippte mit der Spitze auf meinen Arm und dann auf meinem Kopf, wobei ich ihn fragend ansah.. Dann aber verstand ich und nahm ihm eins der Schwerter ab. Ich ließ es kurz in meiner Hand kreisen, um es wirklich richtig einschätzen zu können und hob dann fragend eine Augenbraue "Worauf warten wir noch?" fragte ich lächelnd.

"Wie erfrischend dein Sarkasmus ist." grinste ich und ich sah, wie ihre Augen zu funkeln begannen. Als ich von dem Kampf sprach, lächelte sie sofort wieder und dann platzte ihr das 'du' einfach so heraus, bevor sie sich dann aber noch verbesserte. Ich schüttelte den Kopf. "Du kannst ruhig beim Du bleiben, wenn wir uns hier befinden." bot ich ihr an. "Ich hatte eh schon damit gerechnet und schon darauf gewartet wann es dir raus rutscht." fügte ich amüsiert hinzu. Sie musterte die Schwerter kritisch und sah mich schließlich fragend an. Doch als sie das Schwert entgegen nahm, begriff sie, was ich ihr sagen wollte und ich lachte leise, während ich ein paar Schritte zurück machte. "Fang doch an und zeig mir was du kannst." forderte ich sie heraus und ging in Verteidigungsstellung. Nun wartete ich darauf, dass sie an griff.

Auf seinem Kommentar zu meinem Sarkasmus hin zwinkerte ich ihm zu "Immer wieder gerne". Das erste Mal hatte ich einen Fehler gemacht und er erstaunte mich sichtlich mit seiner Antwort. "Ah, bin ich so leicht zu durchschauen?" fragte ich eher neugierig als beleidigt. Ich nahm das Schwert entgegen und er trat lachend einige Schritte zurück. "Weißt du, eigentlich ist es doch unfair. Ich kann eh tuen was ich will, du wirst mir immer einen Schritt voraus sein" stellte ich einfach lächelnd fest und es überraschte mich selber wie schnell ich mich ans duzen gewöhnte. Er war einfach zu alt um sich von jemandem wie mir überrumpeln zu lassen, also war ich nicht so blöd direkt anzugreifen und vorallem brauchte ich nicht versuchen fair zu spielen. Trotzdem ging ich in Angriffsstellung. Nach einiger absichtlicher Verzögerung griff ich schnell an, dabei täuschte ich einen Hieb auf seine rechte Seite nur an. Stattdessen änderte ich im Schwung die Richtung und verzog das Schwert absichtlich um seine linke Seite zu treffen, wobei ich mein Bein nachzog um ihn so ebenfalls zu treffen. Nun hatte er zwei Punkte die er abwehren musste. Er hatte immerhin nichts davon gesagt das nur die Schwerter mitspielen durfte oder das es sonst irgendwelche Regeln gab.

Kurz nickte ich. "Für mich wohl schon." antwortete ich ihr grinsend. Auf ihre Feststellung zuckte ich leicht mit der Schulter. "Hatte ich etwas von fair erwähnt?" hakte ich nach und sah sie neugierig an, als sie in Angriffstellung über ging. "Und bitte, halt dich nicht zurück, denn ich werde es auch nicht tun." murmelte ich und wartete auf ihren Angriff. Als sie endlich in den Angriff überging, verzog ich meine Lippen zu einem spöttischen lächeln, da ich sofort sah, was sie genau vor hatte. Ich sah ihre Bewegungen kommen, noch bevor sie diese tat und reagierte dementsprechen darauf. Ich packte ihr Handgelenk, drehte sie in dem Augenblick herum, wo mich ihr Bein treffen sollte und der Tritt ging dem entsprechen daneben. Ich nutzte den Schwung aus, stieß sie von mir und hieb mit dem Schwert nach, wobei ich ihr einen harten Schlag auf den hinteren Oberschenkel versetzte. Zwei große, schnelle Schritte später war ich wieder bei ihr und versetzte ihr einen Schlag mit dem Schwert auf ihren Schwertarm. Wenn das morgen keine Blutergüsse geben würde, wusste ich es auch nicht. Schnell machte ich einen Satz von ihr zurück und ging erneut in Verteidigungsstellung. "Du bist gut, aber nicht gut genug. Also noch mal.." sagte ich ernst und ließ sie nicht aus den Augen.

Ich lächelte spöttisch "Würde mir niemals einfallen", wer würde sich schon zurückhalten wenn er mit Erlaubnis auf seinen Schulleiter losgehen durfte.. Wäre ja schön blöd. Schließlich ging ich zum Angriff über, aber kurz bevor ich mein Ziel erreichte, packte er mein Handgelenk und drehte es herum. Schmerz schoß mir meinen Arm hinauf und auch mein Bein verfehlte ihn, ich konnte gerade noch so einen Schmerzenslaut unterdrücken. Son dreck aber auch... Alles andere hätte mich aber auch gewundert. Im selben Moment, wo ich das registrierte, nutzte er auch schon den Schwung und stieß mich von sich. "Fuck" fluchte ich, als mir ein dumpfer Schmerz durch meinen Oberschenkel schoß, dennoch balancierte ich mich aus und ließ mich dadurch nicht ins wanken bringen. Ich wollte gerade das Schwert wieder erheben, als er schon wieder bei mir war und diesmal einen Schlag auf meinen Schwertarm ausführte, dem ich wieder nicht rechtzeitig ausweichen konnte. Langsam brachte mich das echt in Rage, das ich quasi so vorgeführt wurde. Und ganz sicher, würde ich morgen an diesen Stellen nicht mehr hübsch aussehen. Schließlich ging er erneut in Verteidigungsstellung ich atmete ein paar mal tief durch um meine Wut runterzuschlucken. Den Wut war der falsche Kampfpartner, denn es vernebelte und machte einen angreifbar. Ich pustete mir eine Strähne meines Haares aus der Stirn und sah ihn an, während ich überlegte. "Der Tag, an dem du jemand als gut genug bezeichnest, wird niemals eintreten" sagte ich genau so ernst und atmete leicht angestrengt, aber voller innerlicher Ruhe. Mein Arm schmerzte doch schon arg und ich beschloss meine Hand zu wechseln. Gut, das ich mit beiden Händen ein Schwert führen konnte. Diesmal griff ich mit übermenschlicher Geschwindigkeit an, ein bisschen meine Kraft anzapfen konnte ich ja.. Es war riskant, aber da war ich noch auf sicherem Terrain. Kurz vor ihm änderte ich die Richtung, landete hinter ihm und zog das Schwert nach, diesmal aber auf seinen Arm zielend, wobei ich schon gleichzeitig eine Rückwärtsbewegung machte, damit er mich nicht zu fassen bekam.

Der erste Angriff hinterließ bei mir noch nicht mal einen kleinen Kratzer. Doch würde sie morgen bestimmt ein paar blaue Flecke von meinem Konter haben. Ich sah ihr an, dass es sie wütend machte, doch hielt sie sich unter Kontrolle und verfiel nicht in die typische raserrei. Noch nicht! Ich legte meinen Kopf schräg und ließ dabei die Knochen knacken. "Da muss ich dich korrigieren. Der Tag ist durchaus schon eingetreten." ließ ich sie mit einem Schulterzucken wissen. Ich sah Lilliana dabei zu, wie sie das Schwert in die andere Hand nahm. Scheinbar hatte ich dem anderen Arm ganz schön zugesetzt und so blieb ihr wohl nichts anderes übrig. Ob sie mit dem auch kämpfen konnte, wusste ich nicht, würde ich aber gleich heraus bekommen. Ich sah ihrer Aura sofort an, dass sie sich ihrer dämonischen Kraft bediente und als sie noch schneller auf mich zu kam, sah ich ihr gelassen entgegen. Schließlich sah ich wieder was sie vorhatte und handelte wieder. Ich wehrte ihren schlag ab und bewegte mich nun ebenfalls schneller als vorher, nachdem sie sofort von mir zurück wich. Auch waren meine Bewegungen schneller und ich schlug ihr diesmal mit voller Kraft auf ihren Unterarm, nahe des Handgelenkes und kickte mit dem Fuß ihre Beine unter ihr weg. In der Hocke kauernd hob ich das Schwert um sowohl zum Angriff als auch in Verteidigung zu gehen. "Noch immer nicht gut genug. Ich bezweifel, dass du jemals gut genug sein wirst." versuchte ich sie aus der Reserve zu locken.

Ich hob fragend eine Augenbraue "Wahrscheinlich als du noch in den Windeln gesteckt hast und die älteren dich verdroschen haben" sagte ich spöttisch und mit einem leisen schnauben. Götter waren dich auch mal klein oder?. Er schreckte wirklich vor nichts zurück, denn er wurde ebenfalls schneller. Wie ich fast ahnen konnte, wehrte er meinen Schlag ab und ich war froh das ich daran gedacht hatte zurück zu weichen. Diesmal schlug er mit voller Kraft auf meinen Unterarm und ich konnte einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken... Mich wunderte das ich nichts knacken hörte. Wenigstens verließen mich meine Instinkte nicht als er mir meine Beine wegkickte. Ich fiel nach hinten und konnte mich mit einer fließenden Bewegung abrollen um mit dem Schwung gleich wieder auf die Beine zu kommen. Irgendwie war es mir zu meiner eigenen Überraschung gelungen dabei mein Schwert nicht fallen zu lassen, sodass ich gleich wieder zum Angriff überging, diesmal direkt auf seine Brust zielte. Meine Augen wurden dunkler, als ich dabei weiter meine Kraft anzapfte und der Dämon in mir die Führung übernahm. Langsam war dann doch nicht mehr viel mit Ruhe bewahren.. Er führte mich vor und demütigte mich, das machte keiner auf dauer mit. Kurz bevor ich ihn jedoch erreichte, brach ich selber meinen Angriff ab und sprang über ihn hinweg, da er noch in der Hocke war, war es noch möglich. Ich würde ihn nicht gewinnen lassen. Ich drehte mich langsam zu ihm um und warf mein Schwert weg, immerhin hatte er nun gesehen was er wollte. Und ich hatte gerade rechtzeitig die Fassung wiedergewonnen.

Ich lachte und schüttelte nun wirklich amüsiert den Kopf. "Schön wärs gewesen. Aber es war erst vor zwei Jahren." korrigierte ich sie, bevor wir uns wieder einen kleinen Kampf gönnten. Wobei ich viel mehr Spaß dabei hatte, da sie einen Schmerzenschrei ausstieß. Nachdem sie zu Boden gegangen war, rollte sie so ab, dass sie wieder auf ihren Füßen aufkam. Sofort ging sie zum Angriff über, als ich sie provozierte. Ihre Aura veränderte sich immer mehr und auch ihre Augen wurden dunkler. Es war also doch ganz leicht, sie an den Rand der Beherrschung zu bringen. Sie ziehlte direkt auf meine Brust, doch brach sie den Angriff ab, noch während ich in kauernder Stellung auf den Angriff wartete. Nachdem sie über mich hinweg gesprungen war, wirbelte ich herum und versetzte ihr noch einen Schlag, diesmal auf den Rücken. Kurz darauf warf sie das Schwert weg, nachdem sie sich zu mir umgedreht hatte. Ich sprang auf und zog eine Braue hoch. "Heb das Schwert auf." wieß ich sie im Befehlston an.

Ich sah ihn mit funkelnden und faszinierten Augen an, als er doch tatsächlich richtig gelacht hatte "Diese Person liebe ich jetzt schon" sagte ich verdammt ehrlich und lächelte dabei schwärmerisch. Selbst ausweichen ließ er mich nicht in Ruhe sondern versetzte mir gleich den nächsten Schlag. Ich schrie wieder vor Schmerzen auf und atmete zischend ein und aus. Denn bei jedem Atemzug tat es jetzt verdammt weh. "Worauf willst du eigentlich hinaus? Geht das so weiter bis ich verkrüppelt bin oder regungslos am Boden liege?" fragte ich diesmal mit leicht verächtlichem Unterton und warf mein Schwert weg. Selbst bei dieser Bewegung zuckte ich schon zusammen vor Schmerz, wenn ich mir da mal nicht sogar sehr schmerzhafte Partien geprellt hatte. Ich konnte mich gerade noch so beherrschen die schmerzende Stelle zu reiben und gerade stehen zu bleiben. Er sprang sofort auf und ließ aufnahmsweise mal wieder sein Befehlston heraushängen. "Da gibt es nur ein Problem" sagte ich kurz über mich selbst lachend "ich glaube, wenn ich mich jetzt danach bücke, komme ich nicht mehr wieder hoch" amüsierte ich mich und so taub wie sich mein Rücken gerade anfühlte, glaubte ich auch tatsächlich daran. Er hatte mit seinen Schlägen doch etwas sehr übertrieben. In dem Moment huschte aber eher ein überraschter Ausdruck über mein Gesicht. Ich war verblüfft darüber, das ich mich über eine Sache amüsierte, bei der ich früher ausgetickt wäre. Ich ging stattdessen wieder zu meinem Schwert und betrachtete es kritisch. Erst das Schwert, dann meine Hand. Bis ich förmlich die Glühbirne über meinem Kopf angehen sah. Ich schob meinen Fuß unter das Schwert, kickte es in die Luft und fing es faszinierend elegant wieder auf. Tja, erfinderisch musste man sein.

Man sah ihr an, dass sie Schmerzen hatte, doch konnte man es ihrer Stimme nicht anhören. Ich schüttelte auf ihre Frage den Kopf. "Bring mich nicht auf solche Ideen. Sonst wirst du gleich reglos am Boden liegen." antwortete ich ihr ernst und sah ihr dabei in die Augen als sie ihr Schwert weg warf. Sie kam meinem Befehl nicht nach nach, stattdessen begann sie zu lachen und ich ging langsam auf sie zu, während sie sprach. "Das hättest du dir wirklich früher überlegen müssen." antwortete ich ihr und legte den Kopf leicht schräg. "Du warst gerade sehr nah daran." ließ ich sie wissen, ohne ihr zu sagen, was genau ich überhaupt meinte. Und sie würde es wohl total falsch verstehen oder zumindest falsch interpretertieren. Sie ging zu ihrem Schwert und sah zwischen Hand und Schwert hin und her. "Gut gelöst." komentierte ich und ging wieder auf sie zu. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, das Schwert noch immer in der Hand. "Also, was für fehler hast du gemacht?" fragte ich sie und sah sie dabei neugierig an. "Was hättest du besser machen können?" schob ich noch eine Frage gleich hinterher. Ich bezweifelte zwar, dass sie meine Fragen richtig verstand, aber dennoch würde es interessant werden, was sie nun antworten würde.

Ich beschloss auf seine Worte nicht weiter einzugehen, denn ich wusste das ich sie ernst nehmen sollte und das würde meinen Tag komplett versauen. Während ich noch lachte erklärte ich ihm, wieso ich gerade nicht seinem Befehl nachkommen konnte und er kam dabei auf mich zu. Schlau wie ich manchmal doch war, blieb ich stehen und sah ihm entgegen. "Als wenn ich eine Wahl gehabt hätte" sagte ich leicht tadelnd und verschluckte mich fast daran.. Das war ein bisschen unpassend gewesen, aber nur ein bisschen. "Nah an was? Nah am nächsten blauen Fleck, nah am gebrochenen Knochen? nah dran die Kontrolle zu verlieren" sagte ich rätselratend "Ich glaube ich hasse dieses offene Gottesgefasel, fast wie diese Sprüche in Glückskeksen, die kann man auch auslegen wie es gerade passt" gab ich schließlich auf und schwieg. Schließlich hatte ich doch noch eine Idee um an mein Schwert heranzukommen und setzte es auch sogleich in die Tat um. Ich ging nicht auf seinen Kommentar ein, immerhin empfand ich das nicht als kompliment. Eher als bestätigung wie doof ich mich doch anstellen konnte. Auf seine Fragen hin, zog ich nur eine Augenbraue hoch und dachte wieder an die Glückskekse...schlussendlich verdrehte ich einfach die Augen "Du weißt genau das das alles Fangfragen sind" sagte ich ein bisschen beleidigt. "Nummero Uno, ich bin nicht schreiend weggerannt, als du mit nem Schwert vor mir standest, Nummero duo, ich habe zu schnell die Kontrolle verloren, drittens war Schwertkampf noch nie meine Stärke" zählte ich auf und versuchte damit weitestgehend alles abzudecken was mir so in den Sinn kam. Ich überwand das letzte bisschen Distanz zwischen uns, blieb dicht vor ihm stehen und tippte ihn mit dem Schwert an "Ich hätte treffen müssen?" fragte ich mit einem lächeln und sah zu ihm auf. Ich hatte mich schon genug unpassend benommen, ich war komplett ungezwungen gerade und da musste er jetzt durch "Ich hätte besser kämpfen können und meine Kraft effektiver einsetzen können" zählte ich langsam auf, während ich ihn immer wieder mit dem Schwert unbewusst antippte. "Ah und ich weiß noch was du hättest besser machen können.." sagte ich spontan und lächelnd "weniger den Gott raushängen lassen um kleine schwache Schülerinnen zu demütigen" sagte ich versucht unschuldig.

Ich zog eine Braue hoch und sah sie prüfend an. "Wo hattest du denn gerade keine Wahl?" hakte ich nach. Es hat sie doch niemand gebeten das Schwert weg zu werfen. Es war allein ihre Entscheidung gewesen. Ich zuckte auf ihre fragenden Antworten mit den Schultern. "Wenn du es nicht weißt, wer weiß es denn dann?" fragte ich sie ungerührt und wusste in diesem Moment schon, dass sie nichts verstand. Absolut nichts. Das würde also noch ein hartes Stück arbeit werden! Ihren nächsten Kommentar überging ich einfach. Denn mit Glückskeksen hatte das absolut nichts zu tun. Ich hatte ihr einfache Fragen gestellt, die sie mir wohl nicht beantworten konnte. "Sind es nicht. Es sind ganz einfache Fragen. Was hast du falsch gemacht und was hättest du besser machen können. Ganz einfach." antwortete ich ihr ernst. "Du bist nicht verlegen dir ausreden einfallen zu lassen." stellte ich fest und sie stellte sich dicht vor mich. Sie tippte mich mit dem Schwert an, während sie weiter aufzählte. Ich schüttelte bei jedem ihrer Punkte den Kopf und ignorierte ihr Schwert, welches mich nicht nur einmal an tippte. Doch begann ich zu lachen, als sie versuchte unschuldig zu sein. "Du verstehst es wirklich nicht, was?" legte ich den Kopf schräg, nachdem ich wieder aufgehört hatte zu lachen. "Wenn ich gemein wäre und dich wirklich demütigen wollte, würde ich dich weiter mit dem Schwert bearbeiten, bis du es verstehst." schob ich einfach hinterher. "Es ging nicht darum ob du triffst oder nicht. Es ging auch nicht darum, deine dämonische Seite hervor zu rufen, während du einen Schlag nach dem anderen einsteckst. Und es ging auch nicht um Kraft." ließ ich sie wissen. "Hättest du die Kontrolle verloren, wäre der Dämon hervor gebrochen. Du unterdrückst ihn, hast ihn nicht unter Kontrolle. Er kontrolliert dich und genau das muss sich ändern. Du brauchst ihn nicht zu unterdrücken, um deinen Wunsch wahr werden zu lassen. Du musst ihm nur zeigen wer der Boss ist." schloss ich nun und sah ihr dabei tief in die Augen. Ich legte die Spitze des Schwertes an ihrem Arm und drückte leicht an die Stelle, wo ich sie vorhin getroffen hatte. "Bist du bereit den Dämon, der du bist, zu akzeptieren oder willst du weiter davon weg laufen?" legte ich den Kopf leicht schräg und grinste sie schief an.

Ich hielt ausnahmsweise mal die ganze Zeit meine Klappe... Was sollte ich schon sagen... Ich war seeeehr blond gewesen... Klar ich hatte noch ein paar Ausreden parat, aber die konnte ich scheinbar knicken. Bis auf das "Autsch". als er dort drückte wo er mich getroffen hatte, kam nichts von mir. Stattdessen knabberte ich nachdenklich auf meiner Unterlippe herum. Schließlich ließ ich mir einige Zeit um seine Worte abzuwägen, aber auch um meine eigenen Interessen auf eine Waagschale zu werfen. "Ich bin immer der Auffassung gewesen, davon zu laufen und ihn gelegentlich anzuzapfen ist der einzige Ausweg den ich habe" fing ich dann leise aber ehrlich an. Wer hätte mir schon etwas anderes mitteilen können. "Du hast mit allem Recht" sagte ich dann und sah ihn dabei direkt an und versuchte ein lächeln. Dann aber schüttelte ich kurz den Kopf und lächelte wieder richtig. "Wann fangen wir an?" fragte ich ernst, aber auch voller ehrgeiz. Ich war gerade dabei im Kopf eine prioritätenliste zu erstellen und ihm eine zu verpassen stand ganz oben, gleich zusammen mit dem eigentlichen Ziel... Man musste halt nur wissen was man wollte.

Es war doch erstaunlich, dass sie die ganze Zeit nichts sagte. Sie erhob keinen Einwand und das wunderte mich doch. Denn das hätte ich nicht gedacht. Aber mir sollte es recht sein. Doch als ich mein Schwert an ihren Arm drückte, gab sie einen Laut von sich, was für einige Zeit wieder alles war. "Du hast weit mehr Möglichkeiten als du vielleicht denkst." antwortete ich ehrlich. Als mir Lilliana dann aber auch noch recht gab, runzelte ich die Stirn. Okay, sie war wohl immer mal wieder für eine Überraschung gut. Lachend über ihre nächste Frage, schüttelte ich den Kopf und trat einen Schritt zurück. "Zeigst du mir deine dämonische Seite freiwillig, oder muss ich dir erst noch mal auf den Arsch schlagen?" fragte ich sie noch immer lachend und brachte die Schwert spitze in einer schnellen Bewegung an ihre Kehle. "Lass den Dämon frei, Lilliana und bleib still stehen, egal was ich mit dir mache." befahl ich ihr und sah ihr dabei streng in die Augen.

Auf seinen Kommentar hin zuckte ich nur leicht die Schultern "Ich hatte nie jemanden der mir die Möglichkeiten aufzeigt und das ist fakt" sagte ich ziemlich sachlich. Er lachte über meine nächste Frage, was mich die Stirn runzeln ließ und trat dann einen Schritt zurück. Auf seine Frage hin wurden meine Augen groß und ich knabberte nervös auf meiner Unterlippe "Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist" kommentierte ich leise. Der Dämon in mir sprang sowieso schon im Achteck und machte es mir schwer nicht nachzugeben, nun auch noch absichtlich die Mauern komplett einreißen? Ich legte den Kopf leicht in den Nacken um der Schwertspitze zu entweiche, die er an meine Kehle gebracht hatte. Schließlich nickte ich nur auf seine Worte hin und beschloß die Mauern gleich komplett einzureißen, denn beim abtragen würde ich schnell einen Rückzieher machen. So wurde meine Aura mit einem Male pechschwarz, ebenso wie meine Augen. Tief konzentriert und schwer atmend konnte ich es schaffen nicht allzu sehr zu schwanken und still stehen zu bleiben. Wie lange ich das schaffen würde, wer weiß. Ich hatte den Dämon zu lange eingesperrt und er sehnte sich sehnlichst nach Kampf und Tod... Aber ich wollte zeigen das ich zumindest eine Zeit lang stärker war und nicht beherrscht wurde.

"Wie du schon sagst. Du hattest nie jemanden. Jetzt hast du aber einen Schulleiter, der nicht so leicht locker lässt." antwortete ich ihr ruhig. Ihre Augen wurden auf meine Frage groß und sie biss sich auf der Unterlippe herum. "Angst, dass dein Arsch auch grün und blau wird?" hakte ich nach und zog grinsend eine Braue hoch. Als ich das Schwert auf ihre Kehle richtete, legte sie den Kopf in den Nacken, doch rückte ich mit der Spitze nicht nach. Auf meine Aufforderung nickte sie und mit einem Mal war ihre Aura deutlich dunkler, sowie ihre Augen. Ich ließ mein Schwert sinken und trat wieder dicht vor sie. Ich bedrängte allein mit meiner Anwesenheit den Dämon. "Sag mir, wenn du das Gefühl hast dich nicht mehr Kontrollieren zu können." wies ich sie an. Sie sollte sich selber nicht mehr zurück drängen, also musste sie lernen. Es würde nicht leicht werden, aber sie konnte es schaffen - mit der Zeit. Ich ließ mein Schwert fallen, ging um sie herum und berührte mit meiner Brust ihren Rücken. Da ich die ganze Zeit den Großteil meiner Macht zurück gehalten hatte, zog ich diese nun vollständig zurück, ehe ich sie mit voller Kraft auf sie los ließ. Ich hüllte sie vollkommen damit ein. Ich wusste, dass es gemein war und auch wusste ich, damit sie sich zur wehr setzen wollen würde und auch war mir klar, dass es nicht ohne körperliche Schmerzen ausgehen würde. Ich reizte den Dämon, spielte mit seiner abscheu gegen Wesen die sich dem guten verschrien hatten und setzte Lilliana damit ungeheurem Druck aus. Sie könnte die Kontrolle verlieren und versuchen mir Schaden zuzufügen. Lange würde sie meiner fühlbaren Aura aus Macht nicht standhalten können. Entweder sie flippte aus oder sie brach zusammen. Aber ich musste raus bekommen, wie viel ich ihr zumuten konnte und in welcher Geschwindigkeit wir daran arbeiten konnten. Auch wenn sie mich jetzt dafür hassen würde, irgendwann wäre sie mir dankbar. Und nun packte ich sie an den Oberarmen, nicht darauf achtend, dass ich ihre Verletzung berührte und bereitete ihr noch mehr schmerzen. Dies reizte den Dämon nur noch mehr.

"Genau das habe ich schon befürchtet" sagte ich frustriert stöhnend. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht wusste ob ich mich darüber freuen oder wirklich frustriert sein sollte. Es hatte beides seine wichtigen Punkte. "ooooooh nein" sagte ich prompt und legte meine Hände schützend auf meinen Hintern, eine Hand auf jede Seite. "Mein Hintern ist tabu" sagte ich drohend, aber ihm zu drohen war ziemlich lächerlich. Ich folgte schließlich seiner Aufforderung und er ließ das Schwert sinken während er dicht vor mich trat. "Was zur..." setzte ich an, eindeutig den Dämon in der Stimme, als er mit seiner Brust meinen Rücken berührte, irgendetwas fühlte sich gerade noch weniger richtig an als die Anwesenheit des Dämons, ich konnte es bloß nicht benennen, doch es war sehr unangenehm und je näher er mir kam umso mehr. Ich nickte nur auf seine Anweisung, da ich einfach nicht durchschauen konnte was er vorhatte. Der Dämon in mir war es, der zuerst schrie, aber ich mit ihm. Aber der Dämon wütete weiter und ich hielt mir vor Schmerzen den Kopf, er reagierte auf irgendwas... Ich wusste bloß nicht auf was und wie ich ihm einhalt gebieten konnte. Schließlich begannen meine Beine nachzugeben, sosehr erzitterte ich unter meiner eigenen Kraft die mich zu zerreißen drohte. Als er mich dann auch noch am Oberarm packte, kamen mir vor Schmerzen die Tränen, denn diesmal tat er absichtlich auch mir weh und ich verspürte immer mehr Hass, hass gegen ihn, gegen das was er tat und nährte so den Dämon weiter. Ein gemeinsames Ziel vor Augen versuchten wir gemeinsam Abstand zu gewinnen und wegzukommen. Endlich begann ich mich zu wehren, ich schlug nach ihm, während ich automatisch auch nach im trat. "Warum tust du das?" fragte ich mit brechender und tränen erstickter Stimme und merkte wie der Dämon meine letzten Kraftreserven aufbrauchte "Hör auf" flüsterte ich kaum hörbar, denn in ein paar Sekunden hatte ich dem Dämon nichts mehr entgegen zu setzen.

Ich konnte mir ein raues aber leises lachen nicht verkneifen, als sie ihre Hände auf ihren Hintern legte und protestierte. "Wir werden sehen.." antwortete ich amüsiert und zuckte mit der Schulter, ehe ich hinter sie trat. Ich reagierte nicht auf ihre Worte, obwohl ich den Dämon in ihr heraus hörte. Ich nahm keine Rücksicht auf sie, schließlich wollte sie lernen mit ihrer dämonischen Seite zu leben ohne sie unterdrücken zu müssen. Es dauerte nicht lang, als sie zu schreien begann und sie sich den Kopf hielt. Ich spürte ihren Schmerz, ignorierte ihn aber erst mal. Sie ging vor Schmerz in die Knie, doch packte ich sie am Oberarm. Sowohl um sie auf den Beinen zu halten, als auch körperlichen Kontakt her zu stellen. Kein Dämon ließ sich gern von einem 'höheren' Wesen berühren. Kurze Zeit später spürte ich ihren Hass gegen mich und sie versuchte sich auch schon zu wehren. Ich schlang meine Arme nun um ihren Oberkörper, presste so ihre Arme an ihre Seiten und sie konnte mich schon mal nicht mehr schlagen. Um sie auch noch vom treten abzubringen, ließ ich uns zu Boden sinken. Hinter ihr knieend brachte ich meinen Mund dicht neben ihr Ohr. "Lilliana. Schließ die Augen und konzentriere dich. Ich bin keine Gefahr für dich. Atme tief und ruhig und lass dich nicht von deiner dämonischen Seite beherrschen." sprach ich leise und ruhig mit ihr. "Stell dir vor, du legst ihm eine Kette an. Wie bei einem Hund. Doch sperr ihn nicht weg. Lass ihn wo er ist, wie ein Wachhund der an der Kette in einem Vorgarten liegt. Stell es dir vor, Lilliana. Schritt für Schritt näherst du dich ihm und kettest ihn an.." flüsterte ich langsam und sehr sehr ruhig. Ich wusste sie könnte es schaffen, wenn sie sich genug konzentrieren konnte. Wenn sie dazu nicht in der Lage wäre, würde es noch sehr viel mehr Arbeit werden.

Als ich mich zu wehren begann, presste er meine Arme an meine Seite und ließ mich zu Boden sinken, damit ich ihn auch nicht mehr treten konnte und das war mehr als frustrierend, dennoch wand ich mich immernoch in seinem Griff, um heraus zu kommen. Er kniete hinter mir und ich zuckte sichtlich zusammen, als er seinen Mund nah an mein Ohr brachte und sprach. Mit viel Mühe konzentrierte ich mich dabei voll auf seine Stimme und blendete seine Berührungen aus, sodass ich mich auch nicht mehr wehrte. Ich folgte seinen Anweisungen etwas verzögernd, da es alles nicht einfach war, denn nur ich wollte folgen, der Dämon nicht, aber schließlich gelang es mir mich darauf einzulassen. So schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf eine ruhige Atmung, immer mit dem Gedanken daran, das er für mich nicht gefährlich war im Kopf, während der Dämon immernoch in mir um sich schlug. Mein Atem rasselte immermal zwischendurch, wenn der Dämon kurz davor war mich aus der Ruhe zu bringen, aber ich konzentrierte mich weiter auf seine Stimme. Eigentlich hätte ich seine Worte belustigend gefunden, jetzt aber empfand ich sie als Hilfe.
Ich tat so wie geheißen, wobei ich sehr langsam und vorsichtig vorging. Dennoch machte ich öfters mal einen Schritt vor und zwei zurück, denn es war alles andere als einfach wenn der *sogenannte Hund* sich mit allem wehrte was es hatte. Ich versuchte es schließlich damit ihm gut zuzureden. Sowas lächerliches aber ich musste halt alles versuchen. Ich hatte das Gefühl ich versuchte es schon seit Stunden, doch ich gab nicht auf. Bis ich schließlich erleichtert ausatmete und das Gefühl hatte es habe funktioniert. Ich hatte noch nicht ganz raus wie. Aber etwas war anders. "Was ist jetzt passiert?" flüsterte ich leise und verwirrt.

Es war nicht leicht sie zu beruhigen und auch dauerte es einige Zeit. Doch wenigstens wehrte sie sich nicht mehr gegen meine Umklammerung. Sie hielt still und nach einiger Zeit wurde ihre Atmung etwas ruhiger. Ich sprach weiter mit gesenkter Stimme auf sie ein, sagte ihr was sie tun sollte. "Immer schön ruhig und gleichmäßig Atmen." sagte ich ihr immer mal wieder, wenn ihr Atem zu rasseln begann. Lilliana hielt sich erstaunlich gut. Doch wagte ich nicht zu Hoffen, dass sie es heute schon schaffen würde. Sie versuchte es schon seit einiger Zeit, doch noch immer war keine Veränderung an ihr wahr zu nehmen. Noch ein paar Minuten würde ich ihr geben, aber dann würde ich es abbrechen, damit sie wieder zur Ruhe kam. Allerdings atmete sie dann erleichtert aus und ich war im ersten Moment total überrascht. Ihre Aura hatte sich verändert, nur im ersten Moment konnte ich nicht sagen, was genau anders war. Doch dann, als sie ihre Frage flüsterte, wurde es mir mit einem Schlag klar. "Du hast es geschafft. Der Hund hängt an der Kette." murmelte ich leise in ihr Ohr. Ich lockerte meinen Griff und lehnte mich etwas zurück, so dass ich sie zu mir umdrehen konnte. Mit beiden Händen umfasste ich ihr Gesicht und zwang sie, mir in die Augen zu sehen. "Deine Augen sind fast wieder normal. Nur ein leichter grauer Schleier ist noch darin zu sehen." murmelte ich und legte den Kopf schräg. "Was sagt dir dein Gefühl, wie lange wirst du ihn an der Kette halten können?" fragte ich sie neugierig. Ihre ganz Persönliche Meinung war mir wichtig und konnte dabei helfen, damit sie weder für sich noch für andere eine Gefahr wurde. Überwachung rund um die Uhr würde die Sicherheit aller zusätzlich verstärken.

Ich spürte Stolz auf mich selber, als er sagte ich habe es geschafft. Ich drehte leicht meinen Kopf, bis ich ihn ansehen konnte. Schließlich lächelte ihn auch genau so stolz an. Man gönnte sich ja sonst nichts und ich konnte es nicht fassen. Ich begriff zwar immernoch nicht wirklich, ich fühlte mich anders, aber besser. Er lehnte sich zurück und drehte mich zu sich um, während ich mich nicht widersetzte. Ich sah ihm ohne auszuweichen direkt in die Augen, als er genau dies mit seiner Geste andeuten wollte. "Ein grauer Schleier?" fragte ich mit gerunzelter Stirn. Aus irgendeinem eher menschlichen Instinkt hob ich meine Hände und rieb mir die Augen, obwohl ich wusste das es nichts helfen würde, eigentlich. Ich dachte über seine Frage nach und kam nicht umhin das ich der Meinung war das ich einen Hauch Neugier in seinen Worten hörte. Damit ich ihm die Frage wahrheitsgemäß beantworten konnte hörte ich in mich hinein und testete aus, was ich dort angestellt hatte und wie belastbar das war. Ich fuhr mich kurz leicht nachdenklich mit der Zunge über die Lippen und sah ihn dann wieder direkt an "Ich bin mir sicher..." denn glauben wollte er sicher nicht hören "das ich diesen Zustand halten kann, solange ich mit den Gedanken dabei bin" sagte ich wahrheitsgemäß. "Aber ich werde das spätestens wenn ich schlafe nicht mehr halten können" schloss ich und sah ihn dabei leicht fragend an, denn ich wollte nun wirklich seine Meinung dazu hören. Sie würde mir wahrscheinlich nicht gefallen. Irgendwie so ein komischer Kommentar kam bestimmt wieder und ich würde ihm ganz sicher nicht auf die Nase binden, das er es war der dafür sorgte das ich es geschafft hatte. Ich hatte ihm einfach zeigen wollen, das ich mehr kann als er glaubt. Aber noch viel mehr hatte ich es für mich selbst getan.